Moinmoin in Hamburch

So ziemlich jede Wetterstimmung zwischen Schneesturm und Krokusblühen hat die Mari in Hamburg erwartet. Hafenfeeling wollte sie dort erleben und Pötte sehen. Fein, dass sich zwischendurch auch die Sonne gezeigt hat! So im Museumshafen Övelgönne, wo ausrangierte Kähne vor Anker liegen. Auf dem alten Dampf-Eisbrecher Stettin durfte die Mari einen Blick auf die Kapitänsbrücke werfen. Von Deck konnte sie die Manöver eines Kontainer-Riesen beobachten und elbaufwärts den Hamburger Hafen in der Abendsonne funkeln sehen.

Bei Schietwetter hat sie sich dann Hamburgs Innenräume gesucht: Durchgänge wie die herzige Mellin-Passage mit ihren Läden, alte Fabriksgebäude wie die Zeise-Hallen, in denen einst Schiffsschrauben hergestellt wurden, oder Die Fabrik, ein altes Maschinenwerk, wo jetzt samstags ein Genussmarkt stattfindet. Da wurde die Feinschmeckerin richtig verwöhnt: mit deftigen Gerüchen, reichlich Bier und lauter Musik – ein Vorgeschmack auf den Sonntagmorgen beim Hamburger Fischmarkt!

Dort musst du das üblicherweise allzeit verwendete „Moin“ recht zeitig sagen. Schon vor der Morgendämmerung geht’s nämlich los. Kein wirklicher Muntermacher ist dabei der blass-schwarze Kaffe im großzügigen Halbliter-Pappbecher für satte vier Euro. Aber sonst gibt’s von der Fischtüte bis zum Obstkorb alles für ein-n Zehner. Der frühe Vogel fängt den Wurm. Aber der späte kriegt nen dralleren Korb. So auch die Mari. Ganz schön schwer war der auf dem Rückweg zum romantischen Fachwerk Ferienhaus in der Reimerstwiete.

Davor gabs vor der Fischauktionshalle noch ein Frühstück. Da hat die Mari zum Fischbrötchen mit üppiger Remouladensoße den herrlichen Blick auf die Elbphilharmonie genossen. Die schiebt sich nun in Hamburg fast überall ins Blickfeld: Beim Nikolaifleet, wo das Schauspiel der Gezeiten beeindruckt, hinter dem Wasserschloss in der Speicherstadt, oder in der HafenCity, Europas größter Baustelle. Apropos Baustelle, nur von Hamburgs höchstem Kirchturm St. Nikolai war die Elphi nicht zu sehen und die Sicht beeinträchtigt. Aber auf den Michel gehen kann ja jeder!

Bei jedem Wetter bunt sind die Grafittis von Hamburg. Beispielsweise die Fassaden der Wohnhäuser und Läden von St. Pauli oder die Hinterhöfe im Schanzenviertel. Ein Feuerwerk der Farbenpracht ist da die Rote Flora auf dem Schulterblatt, das besetzte Restgebäude eines ehemaligen Theaters. Zum Thema Farben muss noch ein kulinarisches Highlight erwähnt werden: Labskaus. Du musst über die bunte Vielfalt des mit Spiegelei übergossenen Herings auf Rote Bete Pampe hinwegsehen! Dann schmeckt’s ganz gut.

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