La Manche: Küste, Kühe, alte Klöster

Du kannst dir sicher denken, dass die kulinarischen Höhepunkte der Mari zahlreich sind in Frankreich. Und stell dir vor: Fish & Chips sind auch dabei — freilich mit französischem Akzent und einem Fläschchen Cidre kredenzt. Am nordwestlichsten Punkt der Normandie, dem Cap de La Hague, ist das ein genussvolles Erlebnis, wenn nebenan idyllisch die Kühe grasen, vom Horizont her die Kanalinsel Alderney grüßt und dazwischen der 52 Meter hohe Leuchtturm Phare de Goury aus dem Meer sticht.

An der nordöstlichen Spitze der normannischen Halbinsel Cotentin beeindruckt der Phare de Gatteville, mit 75 Metern zweithöchster Leuchtturm Frankreichs. Ursprünglich hat das Leuchtfeuer dort von einem vergleichsweise kleinen Türmchen geblitzt. Doch dessen Reichweite war zu gering. Also Bau eines neuen größeren Turmes gleich daneben. Du musst nämlich wissen: Mit dem 1825 gestarteten Programme général d’éclairage des côtes de France sollte die gesamte Küste Frankreichs lückenlos beleuchtet werden.

Einen durchgehenden Verteidigungswall entlang der französischen Atlantikküste hatten ein Jahrhundert später die deutschen Besatzer im Sinn (die Mari hat aus Calvados berichtet). Zeugnisse davon auch auf der normannischen Halbinsel Cotentin: An der Westküste ragen hinter den Dünen von Biville alte Bunker aus dem Sand; Im Osten liegt nahe dem Utah Beach unter den Kuhweiden bei Crisbecq eine ehemalige deutsche Gefechtsbatterie. An das Missgeschick des US Fallschirmjägers Private John M. Steele erinnert der Kirchturm von Sainte-Mère-Église.

Die Mari ist indessen schon wieder begeistert unter gotischen Gewölben unterwegs: ganz fasziniert von der Cathédrale Notre-Dame in Coutances, und noch mehr von den Ruinen der Abteikirche von Hambye. Das dazugehörige Kloster stammt aus dem 12. Jahrhundert, erblühte im 13., wurde im 18. Jahrhundert von den Mönchen verlassen, in den 1950er Jahren von einem Ehepaar gekauft und renoviert. Dank dieser privaten Initiative in bemerkenswertem Zustand erhalten überwältigt es heute mit seiner stillen, einzigartigen Atmosphäre. Da ist die Mari ganz beseelt.

Von einer anderen außergewöhnlichen Privataktion kann sie aus Gratot berichten. Davor macht sie aber noch einen Abstecher nach Genêts, um einen Blick über die Baie du Mont-Saint-Michel zu werfen. Denn was wäre eine Reise in die Normandie, ohne den faszinierenden Klosterberg gesehen zu haben?